Musiker-Dystonie

SP10: Die Musikerdystonie als Modell der Anlage-Umwelt Debatte: Klassifikation endogener und exogener Triggerfaktoren der Dystonie am Modell der Musikerdystonie

Projektleitung: Eckart Altenmüller
Partner: Alexander Schmidt

Die Musikerdystonie ist durch einen aufgabenspezifischen Verlust hochkomplexer Bewegungen beim Spielen eines Instruments gekennzeichnet. Sie bedingt häufige Berufsunfähigkeit und betrifft etwa 1-5% der professionellen Musiker. Neben genetischen Ursachen sind einige andere Triggerfaktoren bekannt.

Die kumulative Lebensübezeit, später Beginn des Instrumentalspiels, aber auch psychologische Faktoren wie Angstbereitschaft und Zwangsstörungen, periphere Nervenläsionen und chronische Schmerzen sind ebenfalls mögliche Auslöser.

Wir gehen also davon aus, dass der „Phänotyp“ Musikerdystonie eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, nämlich Überlastungssyndrome, klassische primäre Dystonie und Angststörungen einschließt.

Ziel des Projektes

ist es, die oben genannten “Untertypen” der Musiker nach epidemiologischen, psychologischen, neurophysiologischen und genetischen Kriterien zu charakterisieren.

Langfristiges Ziel ist eine gezieltere Behandlung zu ermöglichen. Hier können die Musikerdystonien als Modell für alle aufgabenspezifischen Dystonien dienen.

Methoden:

Wir werden 160 Musiker aus unserer Sprechstunde rekrutieren.

Daten zur musikalischen Biographie, zur kumulativen Lebensübezeit, zu Auslöseereignissen und zu psychologischen Faktoren werden erhoben.Elektrophysiologische Parameter einschließlich der Messung der motorischen Erregbarkeit und lateralen Inhibition mit TMS, Konnektivitätsmasse und „Resting-State“ Erfassung mit EEG-Methoden werden ebenfalls eingesetzt. Genotypisierung wird in Zusammenarbeit mit der Gruppe Klein/Lohmann erfolgen. Je nach den Ergebnissen werden dann individuell angepasste Interventionen vorgeschlagen